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Muskelstimulation

Unter der elektrischen Muskelstimulation, EMS oder der Neuromuskularstimulation (NMS) wird die Herbeiführung einer elektrischen Stimulation von Muskelgruppen verstanden, um eine Muskelkontraktion herbeizuführen oder Muskeln neu zu trainieren. Die EMS wird unter anderem in folgenden Fällen eingesetzt:

1. Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz
Durch gezielte Stimulation der Beckenbodenmuskulatur mit einem NMS- Gerät. Die Applikation erfolgt über intrakorporale Elektroden (Vaginal-, bzw. Rektalsonde) oder transkutan mittels Spezialelektroden.

2. Prävention oder Verzögerung von Muskelatrophie durch Nichtnutzung der Muskeln.
Der Einsatz der elektrischen Muskelstimulation führt zum Aufbau und zur Stärkung der Muskeln und kann damit zur Vermeidung der Muskelatrophie durch Nichtnutzung beitragen.

3. Relaxation von Muskelspasmen:
Muskelspasmen und Krämpfe treten oft in Bereichen mit starkem lokalem Schmerz und erhöhter Sensibilität auf. Durch die rhythmische Stimulation soll der spasmische Muskel ermüdet werden.

4. Erhalt und Verbesserung des Bewegungsbereichs:
In Fällen, in denen die Beschränkung des physiologischen Bewegungsbereichs auf Frakturen oder Operationen mit nachfolgender Ruhigstellung, zurückzuführen ist. Beispiele sind hier operative Eingriffe im Bereich von Schulter, Knie und Rücken.

5. Wiederaufbautraining inaktivierter Muskeln, Fitness, Training:
Die Kombination von gymnastischen Übungen und Elektrostimulation hat sich als besonders effektiv zur Stärkung von Muskeln erwiesen.

6. Verbesserung der lokalen Durchblutung:
Eine rhythmische Muskelkontraktion verbessert die Durchblutung. Gleichzeitig werden dadurch lokale Schwellungen und Schmerzstellen abgebaut.

7. Stimulation der Beinmuskeln zur Prävention einer Venenthrombose:
Der Einsatz der NMS, bzw. EMS zur Verbesserung der Durchblutung durch Aktivierung der Venenpumpe ist eine effektive Ergänzungstherapie zur Thromboseprävention.

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