Den unfreiwilligen Verlust von Urin oder Stuhl bezeichnet man als Inkontinenz. Eine Erkrankung, von der mehr als die Hälfte der über 50-jährigen sowie jüngere Menschen betroffen sind.
Formen der Inkontinenz (diese Auflistung ist nicht vollständig):
- Belastungsinkontinenz oder Stressinkontinenz führt durch eine Druckerhöhung im Bauchraum bei Belastungen wie Lachen, Husten, Niesen zu unwillkürlichem Harnabgang. Ursache ist eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, die z.B. durch „Alterung“ hervorgerufen sein kann, aber auch häufig bei Frauen nach einer Entbindung auftritt.
- Drang-Inkontinenz ist durch sehr starken Harndrang mit anschließendem, unwillkürlichem Harnabgang gekennzeichnet; dieser wird durch einen überaktiven Blasenmuskel hervorgerufen. Der Verschlussmechanismus von Blase und Harnröhre ist meist voll funktionsfähig.
- Bei einer Mischformen aus Stress- und Drang-Inkontinenz liegt sowohl eine Schwäche des Schließmuskelsystems als auch ein überaktiver Blasenmuskel vor.
- Die Stuhl-Inkontinenz beruht auf einer Störung des Enddarmverschluss-Systems. Eine kontrollierte Abgabe von Darminhalt ist nicht mehr möglich.
Die Behandlung der Beckenbodenmuskulatur mit Reizstrom
Durch leichte elektrische Impulse wird die Beckenbodenmuskulatur zur rhythmischen Kontraktion angeregt. Ziel der Behandlung ist eine Straffung und Aktivierung dieser Muskeln. Mit fortschreitender Straffung stabilisiert sich die Funktion des gestörten Schließmuskels der Blase. Dadurch gelingt es in zunehmenden Maße, die Entleerung wieder zu kontrollieren und zu steuern.
Die Elektrostimulation belastet nicht, ist einfach in der Anwendung und erlaubt einen breiten Einsatz bei muskulärer Schwäche.
Die Behandlung der Beckenbodenmuskulatur mit EMG / Biofeedback Biofeedback ist ein lernstrategisches Verfahren aus der Psychologie. Dabei werden Körperfunktionen mit Hilfe von akustischen oder optischen Signalen sicht- oder hörbar gemacht, die ansonsten unbewusst ablaufen.
Mit EMG / Biofeedback erlangen Sie eine bessere Kontrolle über Ihre Beckenbodenmuskulatur. Über eine Sonde wird die Kontraktion der Muskulatur sichtbar oder hörbar gemacht. Sie haben so eine ständige Kontrolle über die Bewegung und die Kontraktionsstärke. Dieses Verfahren motiviert Ihnen, das Beckenbodentraining zu intensivieren. So sind die Übungen noch effektiver.